Tunis im Regen

Mittwoch, 3. November 2004. Auch heute in Tunis setzte sich das unfreundliche Regenwetter fort. Pünktlich standen die Busse bereit um uns auf unsere Tagestour durch Tunis zu fahren. Der Reiseleiter Herr Salem erwies sich als gebildet und mit Humor begabt.

Durch die Souks von Tunis

Zuerst ging es in die Altstadt von Tunis zu den so genannten Souks. Sehr passend für diesen Regentag, denn die Souks, die Märkte befinden sich in Gewölben. Da zur Zeit Ramadan ist, waren die Souks am frühen Morgen nur sehr spärlich besucht. In der Ramadanzeit spielt sich das Leben Abends bis zwei Uhr nachts ab. Die Menschen essen opulent, besuchen Freunde und Verwandte und nehmen an einem quirligen öffentlichen Leben teil.

Doch jetzt am Morgen waren die Souks wie ausgestorben. Nur einzelne Verkaufsstände waren geöffnet. Das Soukviertel mit seinen überdachten Gängen, die ein dichtes Labyrinth bilden, ist immerhin schon im Mittelalter gebaut worden. Es gibt hier feste Bereiche, die einzelnen Handwerken zugeordnet sind. So gibt es zum Beispiel Souks für die Goldschmiede, die Hutmacher und natürlich die Teppichknüpfer. Nachdem wir vom der Dachterrasse eines Hauses den Blick über Tunis genossen hatten, landete wir dann auch im Verkaufsraum eines Teppichhändlers. Hier erfuhren wir Details über die Qualität und über die Herstellung von Teppichen. In Tunesien werden die Teppiche von Frauen geknüpft. Die Knotenzahl liegt bei 160.000 pro Quadratmeter, kann aber bei Seidenteppichen bis zu einer Million steigen. Die Herstellungsdauer eines solchen Teppichs beträgt mehrere Monate bis über ein Jahr. Bei den ganz feinen Teppichen können die Frauen nur vier Stunden pro Tag arbeiten, da das Knüpfen das Augenlicht angreift.

Wunder aus kleinen Steinen

Nach dem Besuch der Souks ging es zum Bardo-Nationalmuseum in Tunis., dessen antike Fundstücke insbesondere die auf 30 Säle verteilten Mosaik-Sammlungen zu den bedeutendsten Nordafrikas gehören. Der Höhepunkt der Mosaikkunst kann zeitlich dem 2. Jahrhundert nach Christus zugeordnet werden. Die Mosaiken sind ausschlißlich als Fußbböden verwendet worden. in vielen Fällen zeigen sie Szenen aus dem täglichen Leben ihrer Besitzer. Die eine oder andere Darstellung war durchaus Humorvoll, wie zum Beispiel ein Hase mit Eselsohren.

Besuch des alten Karthago

Nachdem Mittagessen besuchte die Reisegruppe die Ruinen von Karthago. Sie liegen nicht weit entfernt von Tunis direkt am Meer. Viel ist hier von der einstigen Weltstadt nicht mehr zu sehen. Die Ruinen der Stadt liegen verstreut auf einem riesigen Areal und wurden neuzeitlich überbaut. Immerhin haben sich die Überreste der Antonius Pius Thermen, der zweitgrößten Thermenanlage im Imperium Romanum erhalten. Ganze 15 Meter hoch sind die Säulen allein für den Pool zum abkühlen.

Weiß und blau

Nächste Station war der ganz in Weis gehaltene Künstlerort Sidi Bou Said. Die engen gepflasterten Gässchen bezaubern mit ihren strahlend weissen Häusern mit blauen Türen, beschlagenen Toren, lasierten Dachziegeln und nach Jasmin duftenden Gärten. Von außen wirken die Häuser sehr schlicht. Die fische hatten die Möglichkeit ein Haus von innen zu besichtigen. Sie waren bezaubert von der prächtigen Inneneinrichtung mit Teppichen und kunstvollem Kachelschmuck.

Tagesausklang an Bord

Zurück am Schiff ging es direkt in die Sauna. Die Saunakammer der AIDAcara ist komplett verglast. Und so konnten die Fische, während Sie schwitzend auf Ihrer Bank saßen, das Hafenpanorama genießen.

Nach dem Abendessen versuchten die Fische ihr Glück wiederum beim Bingo, jedoch ohne es zu finden. Bei der anschließenden Show im Theater übermannte sie der Schlaf. Sie wachten jedoch glücklicherweise noch vor dem Ende der Show wieder auf und begaben sich zur Nachtruhe in ihre Kabine.

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In den Souks von Tunis
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In den Souks von Tunis
Der Dichter Virgil. Dieses Bild wird auch die Mona Lisa von Tunis benannt
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Der Dichter Virgil. Dieses Bild wird auch die Mona Lisa von Tunis benannt
Weiss und blau in Sidi Bou Said
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Weiss und blau in Sidi Bou Said