Das Wunderkind

Nattika Beach, Freitag 26. Dezember. Eine neue Variante der Ayurveda- Heilbehandlung wartete heute auf die Fische. Zunächst wurde, wie gewohnt, der ganze Leib etwa eine Stunde lang mit duftendem Öl von zwei Seiten synchron massiert. Dann ging es wie immer in die Schwitz-Kiste. Jetzt folgte etwas Neues: Ein Stirnguss. Die Masseure bedeckten die Augen mit einem Tuch. Über der Stirn des liegenden Patienten hängten die Masseure ein tönernes Gefäß mit einem Loch in der Mitte des Bodens auf. Dieses wurde sanft Hin und her bewegt. Fisch-Woman erhielt auf diese Weise im Bereich des Haaransatzes warmes Heilöl. Fisch-Man wurde mit kühler Buttermilch behandelt. Das Ganze dauerte etwa eine halbe Stunde. Die ausgelaufene Flüssigkeit wurde mit kleinen Bechern immer wieder in den tönernen Krug zurück geschöpft.

Das Wunderkind

Am späten Nachmittag durften die Fische wieder einem Konzert beiwohnen. Eine Rhythmus-Band, die ansonsten nur bei großen Tempelfesten auftritt, unterhielt die Gäste. Die Band bestand aus sieben Trommlern. Der jüngste, ein zwölfjähriger Junge, stand als Solotrommler in der Mitte seiner Kollegen, die ihn mit ihren Instrumenten begleiteten. Was die Fische hier zu hören bekamen war schlicht atemberaubend. Der junge Künstler, der seit seinem vierten Lebensjahr als Sohn eines Trommelartisten sein Handwerk von der Pike auf gelernt hatte, zeigte hohes handwerkliches Können und tiefe Musikalität. Er schlug die Trommel mit einem Schläger aus dem Holz des Jackfuchtbaums in der linken Hand. Die Finger der andere Hand waren mit Hartlederkappen bewehrt. Damit erzeugte der Künstler wahre Wunderwerke von Rhythmuswechseln und Klangfarben, von langsam bis blitzschnell, mit einer Hand oder beiden Händen gleichzeitig, dabei immer den Klang des ganzen Ensemble im Ohre habend.

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Sonnenuntergang am arabischen Meer
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Sonnenuntergang am arabischen Meer
Zwölfjähriges Wunderkind mit Band
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Zwölfjähriges Wunderkind mit Band