Fischadler im Großformat

Waren, Sonntag, 27.April.2008. Von Leipzig aus gelangten die Fische durch die eintönige, von Kiefern Forsten geprägte, Landschaft Brandenburgs an die Autobahn A 19 westlich von Berlin. Dies schien noch eine ältere Autobahn zu sein, denn es gab noch keine Seitenstreifen. Beidseitig war die Schnellstraße von hohen Chaussee-Bäumen gesäumt. Auch die Kurvenradien schienen nicht gerade für das Durchfahren mit 250 km/h ausgelegt zu sein. Das war eher eine komfortable romantische Landstraße, denn eine moderne Schnellstraße.

Fischadler ganz nahe

Ziel der heutigen Reise war das Städtchen Waren mitten in der mecklenburgischen Seenplatte am Müritzsee gelegen. Nachdem die Fische Quartier bezogen hatten ging es gleich weiter zum Nicht weit entfernten Dörfchen Federow im Nationalpark Müritz. Im Informationszentrum des Nationalparks befindet sich ein großer Bildschirm auf den tagaus tagein das nicht das Nistverhalten eines Fischadlerpaares übertragen wird. Eine freundliche Wildhüterin erklärte Details zum Brutverhalten der Fischadler. Die Eier werden ausschließlich vom Weibchen bebrütet, da dieses einen so genannten Brutfleck besitzt, welcher die Eier wärmt. Das Männchen muss Fische erbeuten und füttert das Weibchen damit während der Brut und später dann auch die geschlüpften Jungen. Beim aktuellen Brutpaar schien das Männchen leicht gestört zu sein. Es übernahm immer wieder selbst die Bruttätigkeit und das Weibchen musste ihn mit List und Gewalt von den Eiern vertreiben um, wie es ihm geziemt, das Brutgeschäft zu übernehmen.

Anschließend unternahmen die Fische unter Leitung der Wildhüterin eine kleine Wanderung zu einem Moorsee in der unmittelbaren Nähe des Dorfes Federow. Da es noch früh in der Saison war, waren die Fische die einzigen Teilnehmer an dieser Wanderung. Die Gründung des Müritz-Nationalparks war eine der letzten Aktionen der DDR Regierung im Jahre 1990. Die Wildhüterin berichtete, dass es im Müritz-Nationalpark neben den Fischadlern auch die größeren Seeadler gibt. Fischadler ernähren sich ausschließlich von lebenden Fischen, die sie im Sturzflug aus den zahlreichen Seen des Gebietes erbeuten. Die größeren Seeadler ernähren sich von toten Fischen, die sie während des Fluges von der Oberfläche abgreifen aber auch von kleinen Landtieren bis hin zur Größe eines kleinen Rehs sowie von Aas. Zurück in Waren erkundeten die Fische zu Fuß das Städtchen und genossen den Blick über den kleinen Hafen an den großen Seen.

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Moor in der Nähe von Federow
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Moor in der Nähe von Federow
Fahrgastschiff im Hafen von Waren an der Müritz
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Fahrgastschiff im Hafen von Waren an der Müritz
Haupteinkaufsstraße in Waren
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Haupteinkaufsstraße in Waren