Saharasonne streikt

Dienstag, 4.August 2009. Als sich die Reisenden am frühen Morgen auf ihrer Wanderung begaben, zeigte sich der Himmel am dritten Tag in Folge bewölkt. Am Himmel zeigte sich eine Stimmung, die uns übereinstimmend folgern ließ: „Die Wolken ziehen Wasser.“ Die Regenzeit schien jetzt richtig zuzuschlagen.

Urzeitlicher Frauenakt

Nach etwa zwei Stunden erreichten die Reisenden ein Bergmassiv in welchem uns unser Tuaregführer Ahmet Felsmalereien verhieß. Die Wanderer überwanden einen kleinen Pass, und stiegen dann über felsiges Gelände einen Berg hinan. In einer kleinen Grotte eher einer Apsis, fanden sich die Felsmalereien. Sie stammten, wie unsere kundigen Führer wussten, aus der so genannten Rinderzeit etwa 4000 Jahre vor Christi Geburt. Umgeben von Tieren hatte in die Altvordern jener Gegend eine rötliche Frauenfigur dargestellt. Vielleicht erfüllte sie die gleiche Funktion wie die Ausklappseite des Playboy in der heutigen Zeit.

Faszinierender Aussichtsberg Assekrem

Ziel der heutigen Wanderung war der Assekrem, der berühmte Aussichtsberg im Herzen des Hoggar.. Auf dem Assekrem hatte Anfang des vorigen Jahrhunderts der bekannte Pater Charles de Foucault eine Kapelle gebaut, die heute als Einsiedelei bekannt ist. Dieser Name ist jedoch nicht wirklich zutreffend, denn Pater Charles der Foucault wollte sowohl seinen Glauben praktizieren als auch mitten unter den Tuareg leben. Und das war gerade hier möglich. Im täglichen Kontakt mit den Tuareg studierte und dokumentierte er ihre Sprache und Poesie. Zum Assekrem selbst schrieb er:" Die wunderschöne Aussicht hier oben kann man sich kaum vorstellen, noch sie beschreiben. Es gibt nichts Vergleichbares mit diesem Wald aus Fels Nadeln und Bergspitzen, wie man sich hier vor sich hat. Ein Wunder der Natur."

Fotoorgie entfällt

Begleitet von einigen sonnigen Phasen erreichten die Wanderer zur Mittagszeit das Nachtlager am Fuße des Assekrem. Kaum angekommne, öffneten sich die Himmelsschleusen und Fleece und Regenjacke kamen zum Einsatz. Gegen Abend wagten die Reisenden die Besteigung des 2700 m hohen Tafelberges. Sie wollten bei Sonnenuntergang den unvergleichlichen Anblick der im roten Licht der Sonne widerscheinenden erloschenen Vulkane der Umgebung genießen.

Auf dem Berge leben heute noch in der Nachfolge von Pater Foucault drei Mönche. Einer von ihnen begrüßte die Wanderer und lud sie zum Tee ein. Er zeigte ihnen die Einsiedelei, die heute aus einer Kapelle und dem Arbeitsraum von Foucault mit seinen Büchern besteht. Der Himmel hatte sich indessen wieder zugezogen und so bestand keine Chance, die Fotoapparate mit Erfolg heiß laufen zu lassen. Die Reisenden rundeten das Gipfelplateau, warfen dabei einen Blick auf die Wetterstation mit ihrem großen Sendemast, und mussten schließlich unverrichteter Dinge wieder zu ihrem Lagerplatz hinunter steigen. Einige Mitreisende wollten die ersehnten Fotos am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang nachholen. Die Wolkendecke hielt sich jedoch zäh, so dass auch dieser Traum zerstob.

Am Abend verabschiedeten die Reisenden die Kamelkarawane, welche sie auf ihrer Wanderung versorgt hatte.

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Fisch-Woman bestaunt die Schönheit der Natur
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Typische Säulenformation im Hoggar
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Felszeichnung Tiere mit Frau
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