Cochin, Tor nach Kerala

Cochin, 16. Dezember 2008. Die Fische flogen mit Emirates über Dubai nach Cochin. Der Flieger von Frankfurt nach Dubai glänzte mit einem supermodernen Bordunterhaltungssystem. Ein Breit-Bildschirm an jedem Platz ermöglichte vollendeten Filmgenuss.

Ankunft in Cochin

Nach Wochen im diffusen Winterlicht schmerzten die Augen der Fische in der Tropensonne, als sie frühmorgens aus dem Bauche ihres Flugzeugs krabbelten. Die Ankunftshalle des Flugplatzes schien noch aus den Kolonial-Zeiten zu stammen. Nachdem das Gepäck nach einer halben Ewigkeit endlich vom Band genommen werden konnte und Geld getauscht war, ging es mit dem Taxi ins etwa 30 km entfernt gelegene Cochin, Die Rushhour ließ das Fahrzeug nur langsam vorankommen. Ein unbeschreiblicher Verkehrslärm von tausenden von Fahrzeugen, von denen die meisten einen Dauerhupton abzugeben schienen, drang in die Ohren der Fische.

Der Spaziergang

Von ihrer Unterkunft wagten die Fische einen ersten Spaziergang durch Cochin. Die Reisenden schlenderten an der Uferpromenade des Vembamat-Sees entlang, auf dessen anderer Seite sie den Hafen erkannten. Sie gelangten in das Marktviertel, in dem sich in hunderten von kleinen Gässchen Laden an Laden reihte. Fisch-Woman betrat einen altertümlichen Gewürzladen, in welchem duftende Gewürze in offenen Säcken und Kisten auf Kunden warteten.

Kathakalitheater

Am Abend fuhren die Fische mit Raman, dem Fahrer, der sie die nächsten fünf Tage begleiten sollte, auf die andere Seite des Vembamat-Sees um eine Kathakali-Vorstellung zu besuchen. In einem kleinen Museum erläuterte Raman Details dieser Form der Tanzkunst. Die Darsteller treten in prächtigen Kostümen kunstvoll geschminkt auf. Sie stellen Wesen aus der Hindu-Mythologie dar, welche in allerlei Händel verstrickt sind.

In einem Bereich des Museums bewunderten die Fische traditionelle Handwerkskunst. Ein Töpfer arbeitete an einer Tonscheibe, welche durch ein hölzernes Schwungrad angetrieben wurde. Er setzte das Schwungrad mit einem Stock in kreisende Bewegung und schaffte es, bevor das Rad wieder zum Stillstand kam, einen kompletten Topf zu fertigen.

Schließlich wurden die Fische ist Kathakaliheater geleitet. Auf der Bühne wurden zwei Schauspieler kunstvoll geschminkt. Ein halbes Dutzend fotografierende Touristen dokumentierten das Ereignis. Schließlich wurde es dunkel im Saal. Die Fische erlebten eine gleichermaßen lehrreiche und farbenprächtige Aufführung.

Mehr zu Kathakali

Die Kunstform Kathakali ist um dieselbe Zeit entstanden, als Shakespeare seine Dramen schrieb. Es war eigentlich nie eine Volkskunst. Das Verständnis der Inhalte der Vorstellungen setzt eine Kenntnis der großen Hinduepen voraus. Das war in alten Zeiten nur den königlichen Höfen und der obersten Kaste der Brahmanen möglich. Im Kathakali werden alle großen Themen der Menschheit behandelt, das Gute und das Böse, Schwäche und Mut, Armut und Reichtum, Krieg und Frieden.

Trommler und Sänger begleiten die Schauspieler, die die Geschichten mit ritualisierten Gesten der Hand (Mudras) und Mimik darstellen. Mit Schminke, fantastischen Kostümen, kunstvolle Frisuren und Meditation verwandeln sich die Akteure körperlich und mental in die Götter, Helden und Dämonen, die sie darstellen sollen.

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Kleiderausstellung auf einer Strasse in Cochin
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Kleiderausstellung auf einer Strasse in Cochin
Ein Tänzer schminkt sich für eine Kathakali-Aufführung
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Ein Tänzer schminkt sich für eine Kathakali-Aufführung
Kathakali-Aufführung
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Kathakali-Aufführung