Nachtschicht in Leipzig

Leipzig, Samstag 26.April 2008. Am Nachmittag erreichten die Reisenden Leipzig und bestaunten als erstes den komplett erneuerten Leipziger Hauptbahnhof, dem größten Kopfbahnhof Europas. Fisch-Man kannte den Bahnhof noch aus der Zeit von vor 25 Jahren als er, noch zu DDR Zeiten, anlässlich der Leipziger Messe die Stadt besuchte. Damals war der Bahnhof in einem heruntergekommenen Zustand. Heute präsentiert er sich aufs prächtigste erneuert. Glitzernde Ladenpassagen auf mehreren Stockwerken erfreuen nicht nur die Reisenden.

Anschließend ging es zur nur wenige Gehminuten entfernten Innenstadt. Die Fische erkundeten den Markt mit seinem prächtigen Rathaus, den Naschmarkt mit der Börse und die prächtigen Messehäuser vom Beginn des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ließen sie es sich auch nicht nehmen durch die Mädler-Passage zu flanieren vorbei an Leipzigs ältestem Gasthaus, Auerbachs Keller.

Eine Entdeckung war das vom Markt abzweigende Barfüßer-Gässchen. In Mannheim gibt es eine Straße mit dem Namen Fressgasse, dass Barfüßer-Gässchen ist eine Fressgasse. Über hunderte von Metern im Freien aufgestellte Tische lassen in der Mitte nur einen schmalen Durchgang für die hungrigen Passanten frei. Das ist sicherlich ein Gewinn für die Leipziger Stadtkultur.

Leipziger Museumsnacht

Die Fische entdeckten, dass just an diesem Abend die neunte Leipziger Museumsnacht stattfindet. Kurz entschlossen besorgten sie sich eine Karte und stürzten sich ins Vergnügen. Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ergötzten sich die Fische an Privatfilmen, die vom Leben in der DDR von vor 40 Jahren kündigten. Sie stöberten in alten Fotoalben. Ein Moderator blätterte ein Fotoalbum aus den sechziger Jahren s durch und die Zuhörer durften zu den gezeigten Zeugnissen der Knipskunst eine Geschichte erfinden. Anschließend wanderten die Fische zum ehemaligen Hauptquartier der Leipziger Staatssicherheit. Filmdokumente zeigten, dass auch viele unpolitische Menschen unschuldig in die Fänge der Stasi gerieten. Zwei Requisiteure erzählten Hintergrundgeschichten und zeigten Requisiten aus dem berühmten, mit einem Oscar prämierten Film: "Das Leben der Anderen".

Ein Bus der Leipziger Museums-Nacht brachte die Neugierigen anschließend zum historischen Straßenbahn-Depot der Stadt. Noch Anfang des vorigen Jahrhunderts stand der Straßenbahnfahrer auf einer offenen Plattform, sommers und winters, im Freien und chauffierte das Gefährt durch Leipzig. Die Fische lernten, dass viele historische Straßenbahnen die Zeiten als Gartenhäuschen überdauert haben. Mit viel Geduld versetzen Freiwillige. diese Zeugnisse der Zeitgeschichte wieder in ihren Originalzustand.

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Altes Leipziger Messehaus
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Altes Leipziger Messehaus
Vor Auerbachs Keller
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Vor Auerbachs Keller
Auf der Gasse zu speisen ist in Leipzig in
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Auf der Gasse zu speisen ist in Leipzig in