Kamelrennen

Donnerstag, 6. August 2009. Am nächsten Morgen fuhren die Reisenden mit Geländewagen von ihrem Lagerplatz nach Tazrouk. Zahlreiche Kamelkarawanen waren bereits mit erwartungsfrohen Festbesuchern an ihrem Lager vorbeigezogen.

Garten Eden

Zunächst besuchten die Reisenden eine vor der Stadt gelegene Obstplantage. Inmitten der braunen Wüste fand sich ein grünes Arial, in welchem Feigen, Äpfel und Trauben gediehen. Das kleine grüne Paradies wird regelmäßig mit Pumpen unter Wasser gesetzt und produziert Obst von hoher Qualität. Die Trauben schmecken wunderbar süß, die Feigen sind zart und lassen sich problemlos mit ihrer Haut essen. Chemisch Helferlein sind nicht erforderlich, so dass Obst in Bioqualität geerntet wird.

Einkaufen auf dem Markt

Im Ort selbst war noch nichts los. Die Reisenden besuchten den zentralen Marktplatz, ein Betonviereck mit zahlreichen Verkaufsständen an seiner Peripherie. Einige Damen nutzten die Zeit, um die heimischen Kleiderschränke durch Erwerb von Ethnokleidung noch weiter überquellen zu lassen.

Kamelrennen

Am Nachmittag fuhr unsere Geländewagenskarawane einige 100 m vor die Tore der Stadt. Hier wurden die Reisenden Zeuge eines spontanen Kamel-Rennens. Mit steifen Beinen rannten die Wüstenschiffe in hoher Geschwindigkeit unter ihrem Reiter über die Rennbahn. Der Genuss wurde ein wenig getrübt, da einige Besucher glaubten, die flinken Kamele mit ihren Reitern in ihren Geländewagen begleiten zu müssen. Von einem Aussichtsberg verfolgten viele Zuschauer das Geschehen.

Jubeltriller

Anschließend ging es zu einem flachen Gelände auf dem zahlreiche Besucher des Festes lagerten. Auf einem mit etlichen Teppichen ausgelegten Platz, saßen Frauen beisammen und sangen ausdauernd zu dezenter Trommelbegleitung. Die männlichen Tuareg mit ihren Gesichtsschleiern umringten die Frauen in respektvollem Abstand. Zwei Reiter, wohl Vater und Sohn, ritten auf prächtig heraus geputzten Kamelen an der Frauengruppe vorbei. Diese begrüßten deren Erscheinen durch Jubeltriller, welche ein wenig an das Indianer Geheul aus unserer Kindheit erinnerten, aber wesentlich melodischer klangen (Tondokument).

Am Abend spielten im Dorfe gleich zwei Musikgruppen gleichzeitig auf. Hauptinstrumente waren Flöte und Trommeln. Einige Männer wagten ein Tänzlein. Dabei hielten Sie ein loses Ende Ihres Cheches (Gesichtstuches) in den Händen.

Frauen unverschleiert, Männer verschleiert

Das schönste Bild aber entdeckten die Reisenden auf der Rückfahrt ins Lager auf einem Platze in einem Vorort von Tazrouk. Auch hier hatten sich die Frauen in Festgewändern auf Teppichen niedergelassen und sangen. Im Halbkreis saßen die Männer um sie herum und hörten bewegungslos zu. Die Männer trugen hellblaue Festrachten mit weißen Cheches. Nur die Augen blieben sichtbar. Ab und zu sandte einer der Männer einen anfeuernden Ruf an die Frauen, welche unverschleiert sangen.

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Einkauf auf dem Markt von Tazrouk
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Einkauf auf dem Markt von Tazrouk
Beim Kamelrennen
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Beim Kamelrennen
Vater und Sohn beim Kameltanz
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Vater und Sohn beim Kameltanz